Wie wirkt die Magnetstimulation im Gehirn?

 

Bei Patientinnen und Patienten mit Depressionen finden sich in verschiedenen Hirnregionen Unter- und Überaktivierungen. 

Das linke Stirnhirns - wichtig für positive Ziele, aufsuchendes Verhalten und positive Ziele - ist bei Depressionen unteraktiviert. Umgekehrt findet sich häufig eine Überaktivierung des rechten Stirnhirns, was mit mehr Angst, Vermeidung und Schutzreflexen einhergeht. 

 
 

Bei Depressionen konnte zudem eine Volumenminderung des Hippokampus (tief im Gehirn; essentiell, um neue Informationen zu lernen) nachgewiesen werden, wahrscheinlich als Folge eines erhöhten Kortison-Spiegels bei lang anhaltender Stressreaktion. Daraus ergeben sich Fehlfunktionen des Gedächtnisses. Die Amygdala (der Mandelkern, auch tief im Gehirn; zuständig für die Detektion bedrohlicher Reize) ist bei Depressionen überaktiviert, was zu negativen Emotionen und auch zur Fluchtreaktion führt.

Durch die Magnetstimulation des linken Stirnhirns kommt es zu einer Verbesserung von Antrieb, Motivation, Stimmung und auch der Konzentrationsfähigkeit. Mit speziellen Protokollen kann zusätzlich die Überaktivierung des rechten Stirnhirns reduziert werden, was eine Verminderung des Angstniveaus bewirkt.

Neurostimulationsverfahren sind Alternativen zur medikamentösen Therapie. Mit Hilfe der transkraniellen Magnetstimulation können Fehlregulationen z.B. bei Depressionen korrigiert werden.